Der springende Gummiball-Effekt: Wie man eine lebendige Kickdrum für EDM / Tropical house kreiert
In diesem Beitrag lade ich dich ein, mich auf einer spannenden Klangreise zu begleiten: die Erstellung einer Kickdrum, die sich anfühlt wie ein lebendig springender Gummiball.
Veröffentlicht am 5. Dezember 2023
Der springende Gummiball-Effekt: Wie man eine lebendige Kickdrum für EDM / Tropical house kreiert
TL;DR / Kurzgesagt: Probiere einfach deine Kickdrum bei 4000Hz anzuheben und zum Ausgleich bei 500Hz abzusenken, um diesen Effekt zu erreichen.
Vorwort
Willkommen zurück auf meinem Blog! In diesem Beitrag lade ich dich ein, mich auf einer spannenden Klangreise zu begleiten: die Erstellung einer Kickdrum, die sich anfühlt wie ein lebendig springender Gummiball. Dieser spezielle Sound, ein Kernstück vieler EDM- und Tropical House-Tracks, war für mich lange ein Rätsel, an das ich jedes mal erinnert wurde, wenn ich eines meiner Lieblingsstücke hörte.
Das bloße Durchstöbern von Samplepacks brachte keinen Erfolg bei der Lösung dieses Rätsels. Also vergaß ich das Thema wieder. Unterbewusst wirkte diese Frage vermutlich weiter. Eine entscheidende Erkenntnis kam, als ich das Buch ‚Step By Step Mixing: How to Create Great Mixes Using Only 5 Plug-ins' las (bzw. als Hörbuch hörte). Hier entdeckte ich einen Trick, der mein Verständnis von Klangbearbeitung und -gestaltung veränderte: Die Betonung der Frequenz bei 4000Hz, um der Kickdrum diesen Charakter zu verleihen.
In diesem Beitrag möchte ich dieses Wissen teilen und euch zeigen, wie man eine Kickdrum erschafft, die nicht nur den Beat vorgibt, sondern in jedem Track lebendig und dynamisch hervorsticht. Im nächsten Absatz erkläre ich dir, wie du selbst deine Kickdrum mit diesem Trick bearbeitest.
Kickdrum per EQ bearbeiten
Nachdem wir nun die Einleitung abgeschlossen haben, kommen wir zum Kern des Themas: Wie genau habe ich den EQ eingestellt, um die perfekte Kickdrum für EDM-Tracks zu kreieren, die klingt, als würde ein Gummiball springen?
Schritt 1: Anheben bei 4000Hz
Zunächst konzentrierte ich mich auf die Frequenz um 4000Hz. Im folgenden Bild siehst du, wie ich diese Frequenz angehoben habe. Dieser Schritt war entscheidend, um der Kickdrum einen klaren, präzisen Klang zu verleihen, der in EDM-Tracks so wichtig ist. Es geht darum, die Kickdrum prominent zu machen und ihr einen unverwechselbaren Ton zu geben. Sie soll leichtfüßig, eben springend oder tanzend, klingen.
Probiere aus, wieviel mehr an 4000Hz deiner Kickdrum gut tun. Ich habe im nachfolgenden Bild zur Veranschaulichung um 12 dB angehoben, doch wieviel deiner Bassdrum gut tun, da ermutige ich dich, selbst zu experimentieren. Das kommt wiederum auf die Kickdrum an, die du dir ausgesucht hast. Es hängt auch davon ab, wieviel Audio-Informationen in diesem Bereich vorhanden sind, um diesen überhaupt lauter machen zu können. Oft haben Kickdrums Informationen über das gesamte Hörbare Frequenzspektrum, sodass das in der Regel genug Ton zum Bearbeiten vorhanden sein sollte.
Schritt 2: Absenken bei 500Hz
Nachdem ich die 4000Hz betont hatte, musste ich einen Ausgleich schaffen. Deshalb senkte ich die Frequenz um 500Hz ab. Dies hilft dabei, die Kickdrum auszubalancieren und verhindert, dass sie zu dominant im Mix klingt. Damit nehmen aus diesem Bereich auch tonale Information heraus, sodass andere Elemente im Mix mehr Raum für sich haben.
So haben wir in den höheren Frequenzen die Kickdrum lauter gemacht und in den mittleren leiser. So klingt die Kickdrum nun deutlich leichtfüßiger.
Ein wichtiger Hinweis: Experimentieren ist entscheidend
Ich möchte betonen, dass diese Technik nicht mit jeder Kickdrum funktioniert. Es lohnt sich, zu experimentieren und herauszufinden, was für deinen eigenen Sound und Stil am besten funktioniert. Musikproduktion ist oft ein Prozess des Ausprobierens und Lernens. Jedes Mal, wenn du experimentierst, gewinnst du wertvolle Erfahrungen, die dich als Produzent weiterbringen.
Nicht auf Perfektion versteifen
Es ist wichtig, sich nicht darauf zu versteifen, die Kickdrum perfekt klingen zu lassen. Man kann leicht zu viel Energie in kleine Details investieren, die am Ende vielleicht gar nicht so ins Gewicht fallen.
Wenn du also aus diesem Artikel nur die Info mitnimmst „Kickdrum bei 4000Hz anheben um seine Präsenz zu erhöhen und dann zum Ausgleich in den Mitten absenken", dann hast du den Kern des Artikels bereits erfasst und mitgenommen.
Meine persönliche Erfahrung
Durch dieses Experimentieren habe ich wieder etwas über Frequenzen und deren Einfluss auf das Klangerlebnis gelernt. Es ist beeindruckend, wie kleine Anpassungen einen großen Unterschied im Klangergebnis machen können. Ich ermutige dich, diese Technik auszuprobieren und sie für sich so anzupassen, dass sie dir schnell von der Hand geht, wenn du sie mal anwendest. Es geht nicht darum, einer Formel zu folgen, sondern darum, dein eigenes kreatives Ohr zu entwickeln und deinen einzigartigen Sound zu finden.